Perimenopause: Wenn Haut & Haare sich verändern – was tun?

 
 

Eine erfahrene Dermatologin erklärt, was wirklich hinter den Haut- und Haarveränderungen in der Perimenopause steckt – und was Frauen ab 40 tun können

Neulich bin ich auf YouTube über ein unglaublich spannendes Gespräch mit Dr. Doris Day gestolpert – eine international anerkannte Dermatologin aus New York mit über 30 Jahren Erfahrung. In dem Talk (Quelle: The Tamsen Show auf YouTube) erzählt sie so ehrlich und anschaulich, wie sich Haut und Haare in der Perimenopause verändern – und was wir konkret tun können, um uns wieder wohlzufühlen.
Ich habe die wichtigsten Erkenntnisse für dich zusammengefasst – verständlich, aber genauso umfassend wie im Interview selbst.

Kurz gesagt: Ab 40 verändern Hormonschwankungen – vor allem sinkendes Östrogen – Haut & Haare spürbar. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Pflege, einem smarten Lifestyle, ggf. Hormontherapie und gut ausgewählten Behandlungen lässt sich sehr viel verbessern.

Woran man Perimenopause an der Haut erkennt

Die Perimenopause beschreibt die Jahre vor der letzten Periode, in denen die Hormone bereits schwanken und erste Veränderungen spürbar werden – manchmal schon ab Mitte/Ende 30, oft aber in den 40ern. Viele Frauen merken gar nicht, dass sie schon mitten in dieser Übergangsphase sind.

Dr. Doris Day sagt: Oft kann sie es allein an Haut und Haaren erkennen. Typische Anzeichen:

  • Plötzlich trockene, juckende Haut

  • Rötungen oder Pickel, die man früher nicht hatte

  • Deutlichere Fältchen und erschlaffte Haut, vor allem rund um Mund und Kinn

  • Haarausfall, dünner werdendes Haar, manchmal auch juckende Kopfhaut

  • Gleichzeitig tauchen neue Härchen am Kinn oder an den Wangen auf

  • Schlechterer Schlaf, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme

👉 Wichtig: Das alles kann schon passieren, obwohl die Periode noch regelmäßig kommt.

Warum Haut in dieser Phase schneller altert

  • Östrogen sinkt → die Haut bildet weniger Kollagen (das „Gerüst“ für Festigkeit & Prallheit).

  • Fibroblasten (Kollagen-bauende Zellen) arbeiten träger; mTOR-Dysregulation kann Alterungsprozesse beschleunigen.

  • UV-Kumulation: Sonnenstrahlen summieren sich über Jahrzehnte in der Haut. Jede ungeschützte Stunde im Freien hinterlässt winzige Schäden am Kollagen, die sich ansammeln. Später zeigen sie sich als Falten, Pigmentflecken und Elastizitätsverlust – auch wenn man nie „richtig verbrannt“ war.

  • Umweltstress & Mimik vertiefen Linien zusätzlich – am stärksten am Faltenboden.

  • Strukturelle Veränderungen: Nicht nur die Haut, auch das Fundament darunter verändert sich.
    – Der Unterkiefer wird mit den Jahren kleiner und zieht sich etwas zurück → die Haut sackt ab, das Kinn wirkt weicher.
    – Die Augenhöhle wird größer → Augen erscheinen tieferliegend, Lider sinken.
    – Die Unterlippe verliert Volumen, die Oberlippe ist stärker beansprucht → typische Lippenfältchen entstehen.
    Fettpolster unter der Haut verschieben sich oder werden dünner → das Gesicht wirkt flacher, eingefallener.

Besonderheit: Die Zone Nase → Mund → Kinn → Hals altert 10–20 Jahre schneller als Wangen/Midface – deshalb sieht man dort oft zuerst Veränderungen. Der Sonnenschutz reibt an der Oberlippe schneller ab (feuchte Nasenatmung), die Muskulatur arbeitet hier wie am Auge („Schürzen“), Linien entstehen leichter.

Trocken & juckend – was wirklich hilft

Warum trocken? Weniger Talg, Mikrobiom gerät aus dem Takt, die Schutzbarriere wird durchlässiger.

Alltagstipps:

  • Duschen: kurz, nicht zu heiß. Abtupfen, innerhalb von 2 Minuten eincremen. Mind. 2×/Tag pflegen.

  • Cremen: Achte auf Ceramide, Sheabutter, Squalan.
    👉 Ich nutze und empfehle die Sheabutter von Wesentlich – naturrein und ergiebig.
    ✨ : Jetzt Sheabutter von Wesentlich entdecken

  • Von innen: Wasser, buntes Obst & Gemüse.

  • Essen in Reihenfolge: Erst Nüsse/Protein, dann Kohlenhydrate → Blutzuckerspitzen abflachen (Haut & Energie profitieren). Weniger Snacks.

  • Omega‑3 (z. B. aus Fischöl) kann Trockenheit & Entzündung reduzieren.

Deine ideale Hautpflege-Routine

Deine ideale Hautpflege-Routine

Morgens

  1. Sanfter Reiniger

  2. Vitamin-C-Serum oder -Creme (Antioxidans gegen Umweltstress)

  3. Je nach Hautzustand:

    • Rötung → Azelainsäure, Centella asiatica oder Niacinamid

    • Trockenheit → Feuchtigkeitsserum oder Creme

  1. Augencreme (unter dem Auge, unter der Braue – und auch auf die Oberlippe!)

  2. Sonnenschutz: Hals/Dekolleté von unten nach oben, Mundpartie extra, dann Gesicht – und das Ganze zweimal auftragen.

Abends

  1. Gründlich reinigen (Make-up & Sonnenschutz müssen runter, ggf. Doppelt-Reinigung)

  2. Retinol für Hauterneuerung

  3. Feuchtigkeit: Squalan oder Serum

  4. Reichhaltige Nachtcreme mit Ceramiden & Peptiden
    👉 Merksatz: von dünn zu dick auftragen – flüssige Produkte zuerst, Creme zuletzt.

    Extra-Tipp: Squalan ist auch eine tolle Basis für DIY-Kosmetik. Ich verwende es zum Beispiel in meiner selbstgemachten Intim-Creme. 👉 Lies hier den Blogbeitrag: [Link zu deinem DIY-Beitrag]

Mehr über Squalan

  • Was ist es?
    Squalan ist eine stabile, hautfreundliche Form des natürlichen Hautfetts (Squalen), das unsere Hautbarriere schützt. Besonders geeignet für trockene, empfindliche oder reife Haut.

  • Warum hilft es?
    Es spendet Feuchtigkeit, stärkt die Schutzbarriere, wirkt leicht entzündungshemmend und macht die Haut geschmeidig – ohne fettig zu wirken.

  • So wendest du es an:

    1. Nach Reinigung und Seren ein paar Tropfen auf Gesicht und Hals.

    2. Danach Creme auftragen (Oil-Sandwich-Prinzip).

    3. Alternativ unter Retinol nutzen – mildert Irritationen.

    4. Auch für Haare geeignet: ein paar Tropfen in Kopfhaut oder Längen für Glanz und Hydratation.

  • Mein Tipp: Da Squalan Bestandteil vieler Kosmetikprodukte ist, nutze ich es auch pur – z. B. in meiner Creme oder als Zusatz in DIY-Rezepten.

👉 Ich empfehle das Squalan von Wesentlich als reine und vielseitige Option.
Jetzt Squalan von Wesentlich entdecken
💡 Extra-Tipp: Squalan ist auch eine tolle Basis für DIY-Kosmetik.

Ich verwende es zum Beispiel in meiner selbstgemachten Intim-Creme. 👉 Lies hier den Blogbeitrag:

Behandlungen & Tools – was wirklich etwas bringt

Dr. Doris Day unterscheidet zwischen „Keep“ (gut) und „Pass“ (lieber lassen).

Keep (sinnvoll):

  • Chemische Peelings bei Pigmentflecken

  • Rotes Licht (am besten Ganzkörper-Geräte)

  • Dermaplaning (max. 1×/Monat)

  • Falten‑Tape über Nacht

  • Unter‑Augen‑Patches (nicht zu klebrig)

So funktionieren diese Methoden im Detail:

1) Chemische Peelings bei Pigmentflecken

Eine Lösung mit Fruchtsäuren o. ä. entfernt sanft die oberste Hautschicht. So lassen sich Sonnenschäden, Flecken & Melasma aufhellen und der Teint wirkt gleichmäßiger. Für tiefe Falten weniger geeignet.

Danach: konsequent SPF, da die Haut lichtempfindlicher ist.

2) Rotes Licht (Ganzkörper bevorzugt)

Rotes LED-/Nahinfrarot-Licht dringt in die Haut ein, kann Kollagenbildung anregen, Entzündungen beruhigen und Heilung fördern. Ganzkörper-Geräte haben systemische Vorteile (nicht nur Gesicht). Wichtig: Qualität & Dosierung der Geräte unterscheiden sich stark.

👉 Ich empfehle hier die Produkte von Heilys, die hochwertiges Rotlicht mit innovativen Funktionen verbinden.
✨ Jetzt Rotlicht-Geräte von Heilys entdecken

3) Dermaplaning (max. 1×/Monat)

Mit einer feinen Klinge werden Pfirsichflaum und abgestorbene Schüppchen entfernt. Ergebnis: glatter, Produkte ziehen besser ein, Make‑up liegt gleichmäßiger. Nicht zu oft anwenden und idealerweise professionell, um Reizungen zu vermeiden.

4) Falten‑Tape über Nacht

Dünne Klebestreifen, die Mimikbewegungen im Schlaf begrenzen (z. B. Stirnrunzeln). Linien können so weicher wirken. Kein Wundermittel – aber günstig & hilfreich. Tipp: Medizinisches Papier‑Tape funktioniert oft genauso gut wie teure Marken.

5) Unter‑Augen‑Patches (nicht zu klebrig)

Gel/Vlies‑Pads mit Hyaluron, Peptiden & Co. geben einen Feuchtigkeits‑/Frischekick, polstern leicht, reduzieren Schwellungen. Achte darauf, dass sie sanft haften – beim Abziehen die zarte Haut nicht dehnen.

Pass (eher lassen):

  • Vitamin‑E‑Kapseln aufstechen & auftragen → bringt nichts, kann reizen

  • Ice‑Roller (eisgekühlt) → stört die Durchblutung (besser nur kühl)

  • Lippen‑Peelings → Lippen brauchen Feuchtigkeit/Maske, nicht Abrieb

  • Microneedling → gezielt bei Narben/ausgewählten Indikationen, nicht „einfach so“

Botox & Filler – was Dr. Doris Day dazu sagt

Ein spannender Punkt aus dem Gespräch ist ihre Haltung zu kosmetischen Behandlungen – neutral, aber klar erklärt:

  • Botox: Laut Dr. Day gehört Botox zu den am besten erforschten, sehr gut steuerbaren Behandlungen. Es soll keine Gesichter einfrieren, sondern Mimikbewegungen sanft umlenken, damit Falten sich glätten, ohne dass der natürliche Ausdruck verloren geht.

  • Filler: Hier warnt sie vor dem Reflex, einfach jede Linie „aufzupumpen“. Wichtiger sei, die Struktur des Gesichts zu beachten – Kinn, Kiefer, Unterlippe sanft stützen – und oben nur fein ausgleichen. So bleibt das Ergebnis harmonisch & natürlich.

Wichtig: Das ist kein Muss. Entscheidend sind individuelle Einschätzung, Maß & Natürlichkeit – oft ist weniger am Ende schöner.

Haarausfall – was dahinter steckt & was hilft

Perimenopause wirkt wie ein langer Stresstest für den Haarzyklus: Mehr Haare wechseln gleichzeitig in die Ruhephase und fallen zeitversetzt aus (das nennt man telogenes Effluvium). Parallel kann eine genetische Veranlagung vorliegen.

Was hilft wirklich:

  • Minoxidil (Schaum/Tropfen; teils mit Koffein/Niacinamid kombiniert)

  • PRP (Eigenblut‑Plasma wird in die Kopfhaut injiziert)

  • Laser‑Therapie (in der Praxis); für zuhause Laser‑ oder LED‑Haarkappen

  • Adaptogene & Co. (z. B. Ashwagandha, Curcumin) – Stressmodulation

  • Für unerwünschte Gesichtshärchen: Mini‑Rasierer, Laser (nicht bei weiß/blond), Elektrolyse

Normal: ca. 100 Haare/Tag. In Stressphasen wirkt es mehr – man sieht den Ausfall, nicht das Nachwachsen.

Hormontherapie & Haut

  • HRT (ärztlich begleitet) kann Haut & Haar sichtbar verbessern – alles Dermatologische hält besser & länger, wenn Östrogenmangel adressiert wird.

  • Problem: teils veraltete Warnungen oder „Pille ohne Messung“. Dr. Day verweist auf Ärzt:innen, die richtig testen & einstellen.

  • Topisches Östrogen fürs Gesicht: aktuell off‑label (meist Vaginalcreme umfunktioniert/compoundet). Theoretisch sinnvoll, vermutlich sicher, aber es fehlen noch Langzeitdaten – deshalb bisher keine Standard‑Empfehlung.
    Ich persönlich finde diesen Ansatz spannend: Seit ich von Sheila DeLis und Chalene Johnson darüber gehört habe, nutze ich Estriol-Creme, die eigentlich für die vaginale Schleimhaut gedacht ist, auch fürs Gesicht. Meine Haltung: Wenn man eine Creme auf die vaginale Schleimhaut auftragen kann, spricht nichts dagegen, sie auch im Gesicht zu verwenden.

Fazit

Perimenopause ist nicht das Ende von Schönheit, sondern ein neuer Anfang.
Ja – die Haut verändert sich, Haare werden dünner, Konturen weicher. Aber es gibt unglaublich viele Stellschrauben, an denen wir drehen können: von Pflege über Ernährung bis hin zu Hormonen und moderner Dermatologie.

Und das gilt nicht nur für die Zeit vor der letzten Periode, sondern genauso für Menopause und Postmenopause. Die Haut bleibt empfänglich für gute Pflege, Bewegung, Ernährung und – wenn sinnvoll – medizinische Unterstützung.

Das Wichtigste, was ich aus diesem Talk mitgenommen habe:
👉 Hoffnung und Selbstfürsorge sind genauso entscheidend wie die richtige Creme.

Zurück
Zurück

Trust Chaos & mein Neuanfang: Vom Hamsterrad zum Tanz mit dem Leben

Weiter
Weiter

Niacinamid kann mehr, als du denkst – sanfte Power für ausgeglichene Haut