Hormonersatztherapie: Wann ist der richtige Zeitpunkt – und lohnt es sich wirklich?

Wechseljahre entzaubert: Die Wahrheit, die dir kein Arzt sagt!

Die Wechseljahre sind für viele Frauen ein Tabuthema – oft umgeben von Halbwahrheiten, Unsicherheiten und Ängsten. Was ist wirklich dran an den Mythen, dass Hormonersatztherapie (HRT) gefährlich sei oder dass Wechseljahresbeschwerden einfach hingenommen werden müssen? Endlich sprechen Top-Ärzte Klartext!

Menopause betrifft nicht nur Frauen in ihren 40ern oder 50ern. Selbst wenn du bereits in deinen 60ern oder 70ern bist, gibt es immer noch Optionen für dich. Experten betonen, dass es nie zu spät ist, um deine hormonelle Gesundheit zu optimieren. Neue Forschungen zeigen, dass viele Frauen auch Jahre nach der Menopause noch von einer gezielten Behandlung profitieren können. Die gefragtesten Spezialisten auf diesem Gebiet haben die neuesten Erkenntnisse dazu, und genau darum geht es hier.

Warum wissen viele Ärzte nicht Bescheid?

Frauen in den Wechseljahren berichten häufig, dass sie von ihren Hausärzten oder Gynäkologen wenig fundierte Informationen zu ihren Symptomen erhalten. Dr. Kathleen Jordan erklärt, dass rund 86 % der Frauenärzte keine spezialisierte Ausbildung in der Menopausenmedizin haben. Viele Mediziner erhalten in ihrer Ausbildung nur wenige Stunden Unterricht zu diesem Thema – und das erklärt, warum oft veraltete Informationen weitergegeben werden.

Mythen & Wahrheiten über die Wechseljahre

Viele Frauen glauben, dass die Beschwerden nach der Menopause enden, doch das ist falsch. Der Rückgang der hormonproduzierenden Zellen in den Eierstöcken kann noch jahrelang Beschwerden verursachen. Symptome wie Schlafstörungen, Gewichtszunahme, Gelenkschmerzen oder trockene Haut treten oft erst Jahre nach der letzten Periode auf.

Natürliche Heilmittel sind sicherer als HRT – Mythos

Natürlich bedeutet nicht immer sicher. Nahrungsergänzungsmittel sind oft unreguliert, und viele enthalten nicht das, was auf dem Etikett steht. Die Experten betonen, dass nichts natürlicher ist als die Hormone, die unser Körper selbst produziert. Eine individuell angepasste HRT kann oft viel gezielter und effektiver helfen als unregulierte Supplements.

Wie werden bioidentische Hormone produziert?

Bioidentische Hormone werden aus pflanzlichen Quellen hergestellt, hauptsächlich aus Diosgenin, das in Yamswurzeln (Dioscorea) und Sojabohnen vorkommt. Dieser natürliche Pflanzenstoff dient als Ausgangsmaterial für die Synthese von Hormonen, die in ihrer chemischen Struktur identisch mit den körpereigenen Hormonen sind.

Mikronisierung: Um die Aufnahme und Wirkung im Körper zu verbessern, werden bioidentische Hormone oft mikronisiert. Das bedeutet, dass die Partikel extrem fein vermahlen werden, sodass sie vom Körper besser absorbiert werden können.

Bioidentische Hormone sind strukturell identisch mit den Hormonen, die unser Körper produziert. Sie binden daher exakt an die körpereigenen Hormonrezeptoren, was zu einer natürlicheren Wirkung und oft besserer Verträglichkeit führt.

Sind bioidentische Hormone wirklich „natürlich“?

Obwohl sie aus pflanzlichen Quellen stammen, durchlaufen bioidentische Hormone mehrere chemische Umwandlungen im Labor. Sie sind also nicht „natürlich“ im Sinne von direkt aus der Pflanze gewonnen, aber sie sind identisch mit den Hormonen, die der Körper selbst produziert.

Testosteron ist nur für Männer – Mythos!

Testosteron ist auch für Frauen essenziell, besonders wenn es um Libido, Muskelmasse, Knochengesundheit und geistige Schärfe geht. Neuere Studien legen nahe, dass Testosteron für Frauen in den Wechseljahren eine größere Rolle spielt, als bisher angenommen wurde.

Hormonersatztherapie erhöht das Brustkrebsrisiko – Mythos!

Die Angst vor Brustkrebs ist ein weitverbreitetes Hindernis für viele Frauen, wenn es um HRT geht. Doch Dr. Joanna Strober betont, dass es keine eindeutigen Beweise gibt, dass eine gut abgestimmte HRT das Risiko erhöht. Neuere Studien zeigen sogar, dass Frauen, die nur Östrogen einnehmen, ein geringeres Brustkrebsrisiko haben.

Warum ist die richtige Behandlung so wichtig?

Die Wechseljahre sind nicht nur eine natürliche Phase des Lebens, sondern können unbehandelt ernsthafte gesundheitliche Folgen haben:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Frauen haben nach der Menopause ein 30 % höheres Risiko für Herzerkrankungen.

  • Osteoporose: Der sinkende Östrogenspiegel führt zu Knochenschwund und erhöhtem Frakturrisiko.

  • Schlafstörungen & Angstzustände: Diese Symptome werden oft nicht mit den Wechseljahren in Verbindung gebracht, sind aber sehr häufig.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine HRT?

Ein weit verbreiteter Mythos besagt, dass der beste Zeitpunkt für eine Hormonersatztherapie (HRT) um das 50. Lebensjahr herum liegt. Die Wahrheit ist: Der richtige Zeitpunkt hängt nicht vom Alter ab, sondern von den Symptomen. Frauen sollten sich bereits dann mit dem Thema HRT auseinandersetzen, wenn sie erste Anzeichen der Wechseljahre bemerken – sei es mit 40 oder erst mit 55. Ein frühzeitiges, informatives Gespräch mit einem Experten kann dabei helfen, die beste Entscheidung zu treffen.

Welche Form der HRT ist die beste?

Es gibt keine universelle „beste“ Form der Hormonersatztherapie. Ob Pflaster, Cremes, Pellets oder Injektionen – die Wahl sollte auf den individuellen Bedürfnissen der Patientin basieren. Auch die Empfehlung des behandelnden Arztes kann dabei eine Rolle spielen. Wichtig ist, eine Methode zu finden, die gut verträglich ist und die gewünschten Ergebnisse liefert.

Welche Lösungen gibt es?

Neben der HRT gibt es weitere wichtige Bausteine, um die Wechseljahre gesund zu meistern:

  • Ernährung: Eine proteinreiche, ballaststoffreiche Kost stabilisiert den Blutzuckerspiegel und hilft, Gewichtszunahme zu reduzieren.

  • Krafttraining: Muskeln schützen vor Osteoporose und helfen, den Stoffwechsel aktiv zu halten.

  • Stressmanagement: Meditation, Yoga oder gezielte Atemübungen können den Cortisolspiegel senken.

Fazit: Wissen ist Macht!

Die Wechseljahre sind kein Schicksal, das Frauen einfach ertragen müssen. Die richtige Information und Behandlung können einen riesigen Unterschied machen. Sei es durch eine fundierte HRT, gezielte Ernährung oder Muskelaufbau – es gibt Möglichkeiten, sich stark, gesund und energiegeladen zu fühlen.

Hast du Erfahrungen mit deinem Arzt gemacht, die dich verunsichert haben? Welche Fragen hast du noch zu den Wechseljahren? Teile deine Gedanken in den Kommentaren!

​Dr. Kathleen Jordan ist die Chief Medical Officer bei Midi Health und eine Fachärztin für Innere Medizin sowie zertifizierte Menopause-Spezialistin. In ihrer Rolle leitet sie ein Team von Klinikern, die sich der Betreuung von Frauen in der Lebensmitte widmen. ​joinmidi.com

Nach dem Aufbau ihrer eigenen Praxis übernahm Dr. Jordan die Position der Chief Medical Officer bei Dignity Health und wechselte anschließend in Führungspositionen bei Start-ups im Bereich Frauengesundheit. Sie war Chief Medical Officer bei Tia, einem Unternehmen, das sich auf die Gesundheitsversorgung junger Frauen konzentriert, und betreut nun Frauen in der Lebensmitte bei Midi Health. ​joinmidi.com

Dr. Jordan absolvierte ihr Medizinstudium an der UCLA School of Medicine und schloss ihr Studium an der Stanford University ab. ​

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